Wenn man sich heute die Welt der Marken- und Marketingbücher ansieht, dann kann man diese grob in zwei Kategorien einteilen: (1) Standardwerke, die immer und immer wieder erweitert und upgedatet werden. (2) Werke, die vor allem die Konzepte, Strategien und Ideen der Autoren vermarkten wollen. Beides ist absolut verständlich, richtig und nachvollziehbar. „MARKE machen!“ von Karsten Kilian unterscheidet sich dreifach positiv und genau das macht den Wert dieses Buches aus:
(1) Es ist keine weitere upgedatete Version eines Standardwerks: Speziell die Ära des Internets und der Sozialen Medien hat danach „geschrien“, dass es endlich ein Markenstandardwerk gibt, dass diese Entwicklung ganzheitlich darstellt und nicht als Stückwerk einfach hinzugefügt wird. Das ist Karsten Kilian mit Sicherheit gelungen. Dieses Buch spiegelt wirklich aktuell und ganzheitlich die moderne Markenwelt mit all ihren Facetten wider. Es geht von der Wichtigkeit der Marke generell über Themen wie Purpose, Positionierung, Namensgebung, Internal Branding bis hin zu Markenkooperationen und Influencern. Nebenbei deckt er auch noch zur Abrundung den rechtlichen Aspekt der Marke ab.
(2) Es geht nicht um eine neue Idee oder Weltanschauung eines Markenexperten, egal ob aus der Wissenschaft oder Praxis, sondern es geht ihm wirklich darum, die aktuelle Markenwelt umfassend und praxisorientiert darzustellen. Dazu hat er auch auf die Hilfe von 27 Studierenden seines Masterstudiengangs zurückgegriffen. (Diese werden auch namentlich und mit Foto im Buch extra erwähnt.) Zudem, und das ist extrem wichtig, zeigt er auch klar die Wichtigkeit des Themas Marke in Summe für die Unternehmensführung auf.
(3) Es bietet eine perfekte Grundlage für ein umfassendes Markenwissen mit vielen konkreten „Hilfestellungen“. Das Ziel der meisten Standardwerke ist es, vor allem die jeweils aktuelle Theorie umfassend darzustellen. Karsten Kilian selbst spricht nicht von einem Standardwerk, sondern von einem Praxisbuch für Markenmacher. Aus diesem Grund beinhaltet dieses Werk auch viele Tools für die praktische Markenarbeit, wie etwa den BEST-Ansatz, die KURS-Kriterien oder die ZEBRAS-Methode.
Wertvoll für Theorie und Praxis
Fazit: Was dieses Buch für die Markentheorie und Markenpraxis so wertvoll macht, ist die umfassende aktuelle Darstellung des Themas Marke, die gleichzeitig immer wieder um hilfreiche Tools für die konkreten Aufgaben in der Markenführung ergänzt wird. Vielleicht mag mancher Markentheoretiker die Nase über den Stil des Markenbuches rümpfen, weil es zu wenig „theoretisch“ ist, nur genau das macht es so gut lesbar, ohne an inhaltlicher Tiefe und inhaltlichem Wert zu verlieren. Erwarten Sie also nicht einen trockenen „Markentheorieschinken“, sondern ein wirklich gut lesbares, umfassend darstellendes neues Standardwerk der Markenführung mit vielen praxisorientierten Tools. Punkt!
