Am 1. Oktober dieses Jahres verkündete REWE: „Das Bewusstsein für den Wert und die Qualität von heimischem Obst und Gemüse schärfen und der vieldiskutierten Lebensmittelverschwendung entgegen wirken – das sind seit Jahren Ziele des REWE Group Nachhaltigkeitsmanagements. Eine konkrete Maßnahme gegen die Wegwerfkultur wurde heute vorgestellt: Saisonal und je nachdem ob bzw. was gerade verfügbar ist, wird ab 2. Oktober unter der neu geschaffenen Eigenmarke „Wunderlinge“ Obst und Gemüse angeboten, das trotz eigenwilligem Aussehen einwandfrei in Qualität und Geschmack ist – zu einem günstigeren Preis. Gestartet wird mit Äpfeln, Karotten und Erdäpfeln aus Österreich.“
Macht diese Eigenmarke Sinn?
Am 18. Oktober dieses Jahres wurde ich in einer E-Mail gefragt, ob diese Eigenmarke (Wunderlinge) aus meiner Warte Sinn macht. Dazu sollte man diese Eigenmarke aus zwei Perspektiven betrachten, nämlich aus Sicht der Eigenmarke und auch aus Sicht des Absenders, also aus Sicht von REWE und hier vor allem aus Sicht von Billa.
Ob die Zeit bereits für Wunderlinge reif ist, lässt sich schwer sagen. Vielleicht gelingt REWE damit ein Volltreffer, vielleicht schläft die Marke auch wieder ein. So gesehen – aus Sicht der Eigenmarke – lässt sich nur schwer vorhersagen, ob diese Idee wirklich Sinn macht. Aus Sicht von REWE – speziell aus Sicht von Billa – ist die Idee aber sehr gut. Denn damit unterstreicht Billa seine Position als Marktführer, ganz egal ob es Wunderlinge in einem Jahr noch gibt oder auch nicht.
Den ganzen Schritt gehen
Nur Billa sollte in diesem Fall den ganzen Schritt gehen, um auch in der Werbung in Zukunft auf sympathische Art und Weise Marktführerschaft zu kommunizieren, denn ich befürchte, dass die meisten Menschen in Österreich nicht wissen, ob Billa oder Spar Marktführer ist. Und gerade mit innovativen Sortimenten und auch innovativen Eigenmarken könnte Billa diese kommunizierte Marktführerschaft dann auch tatkräftig unterstreichen. So gesehen machen Wunderlinge aus Sicht von Billa selbst enorm Sinn.