SOKO Linz oder wie „Linz ist Linz“ zum Marketing-Meisterwerk wird

Fernsehserien mit Bezug zu Städten oder Regionen haben ein enormes Marken-, Marketing- und Wirtschaftspotenzial. So denken manche Oberösterreicher und Oberösterreicherinnen vielleicht jetzt spontan an die Serie „Schlosshotel Orth“, die zwischen 1996 und 2004 produziert wurde.

Doppelt vertane Chance

Entscheidend dabei sind aus Markensicht zwei Faktoren: (1) Die Serie muss so gemacht sein, dass diese das Publikum anspricht und damit zum dauerhaften Erfolg wird. (2) Die Serie sollte vor allem auch Lust auf die Region oder Stadt als Ausflugs- oder Urlaubsziel machen. So gesehen dürfte die neue Serie SOKO Linz ein doppelter Fehlschlag sein, wenn man diese beiden oben genannten Ziele bereits mit dem Serienauftakt hätte erreiche wollen. Typische Medienreaktionen darauf waren: „SOKO Linz fällt beim TV-Publikum durch“ oder SOKO Linz fällt bei Sehern durch“.

Dabei gelang SOKO Linz aus Quotensicht betrachtet sogar ein absoluter Traumstart. So sahen im Schnitt 869.000 Seher und Seherinnen diesen Serienauftakt. Weniger traumhaft waren aber auch hier die Reaktionen speziell in den Sozialen Medien: „So sehen Wiener Produzenten die Provinzstadt. Peinlich. Schlechte Dialoge, farblose Schauspieler. … Und Linz? Positioniert als hässliche Stadt. Handlung? keine!“ Oder: „Schwachsinn pur, komplette Fehlbesetzung. Die scheußlichsten Plätze von Linz werden ausgestrahlt und von Handlung keine Spur, wir reden nicht so in Oberösterreich. Absetzen.“

Fortsetzung von „Linz ist Linz“

Manchen fühlten sich auch stark an das umstrittene „Linz ist Linz“-Video von letzten Jahr erinnert: „Da bietet ja das umstrittene Linz-Tourismus Video noch mehr Werbung für unsere Stadt!“ Nur damit tut man diesem Video, von dem ich kein Fan war und bin, sogar doppelt Unrecht, denn im Vergleich zu dieser Auftaktfolge von SOKO Linz, war dieses Video in jeder Beziehung (Drehbuch, Filmqualität und gezeigte Plätze) ein filmisches Meisterwerk. Bleiben zwei Hoffnungsschimmer: (1) Dieser Serienauftakt war die (doch etwas) peinliche Ausnahme. (2) Die Serie wird mangels Erfolg eingestellt. Dabei ginge es auch anders, wie bereits SOKO Donau im November 2020 mit der Folge „Der Geist in der Maschine“ die unter anderem im Ars Electronica Center Linz spielte, bewiesen hat.

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