Wenn man in den 1970er Jahren – als ich ein Kind war – an den „American Way of Life“ dachte, dachten sicher viele aus Markensicht sofort an Coca-Cola und McDonald’s. So wurde Cola, Hamburger, Pommes Frites und Ketchup ganz stark mit Amerika verbunden.
Wie man heute die USA sieht
Am Samstag, den 19. Februar dieses Jahres lautete eine Überschrift in der Tageszeitung Die Presse: „Wie die Österreicher die USA sehen“. Dabei ging es auch darum, welche US-Marken oder US-Unternehmen den Österreichern und Österreicherinnen spontan einfallen. Dazu ergab eine Umfrage von Marketagent im Auftrag der Österreichisch Amerikanischen Gesellschaft folgendes Stimmungsbild:
Amazon ….. 33,3 Prozent
Apple/iPhone ….. 32,5 Prozent
Microsoft ….. 25,9 Prozent
McDonald’s ….. 19,8 Prozent
Google ….. 19,0 Prozent
Tesla ….. 16,0 Prozent
Facebook …. 11,6 Prozent
Coca-Cola ….. 9,4 Prozent
Ford …. 6,6 Prozent
Burger King 4,0 Prozent
Zwar sind Cola, Hamburger und Pommes mit McDonald’s, Coca-Cola und Burger King noch dreimal in den Top 10 vertreten, wurden aber klar von den digitalen Marken verdrängt. Heute ist Amerika Amazon, Apple iPhone, Microsoft, Google, Tesla und Facebook.
Das Prinzip der Digitalisierung
Auch dieses Stimmungsbild zeigt ganz klar, dass wir im digitalen Zeitalter angekommen sind und das Internet die Markenwelt massiv verändert hat und auch noch verändern wird. So wird – und das ist die erste Lektion oder das erste Prinzip – das Internet sowohl strategisch und auch operativ die Markenwelt nachhaltig verändern.
Nur wenn man sich das Ganze aus Positionierungssicht ansieht, dann ist klar, dass unser Gehirn Marken immer noch gleich – vor allem nach Kategorien – abspeichert. Wenn man in den 1970er Jahren an Cola dachte, dachte man an Coca-Cola und dann vielleicht noch an Pepsi-Cola oder Afri-Cola. Wenn man in den 1970er Jahren an Hamburger dachte, dachte man an McDonald’s oder an Burger King. Wenn man heute an Cola denkt, denkt man vor allem an Coca-Cola. Wenn man heute an Hamburger denkt, denkt man vor allem an McDonald’s.
Das Prinzip der mentalen Marktführerschaft
Genau dasselbe Prinzip gilt aber auch in der Welt der digitalen Marken. Wenn man an Einkaufen im Internet denkt, denkt man an Amazon. Wenn man an Smartphone denkt, denkt man an iPhone und vielleicht Samsung Galaxy. Wenn man Software denkt, denkt man an Microsoft. Wenn man an Suche im Internet denkt, denkt man an Google. Wenn man an Elektroauto denkt, denkt man an Tesla. Wenn man an Soziales Netzwerk denkt, denkt man an Facebook. Damit sind wir bei der zweiten Lektion. Diese lautet: Die stärksten Marken besitzen ihren Markt im wahrsten Sinne des Wortes in der Wahrnehmung der Kunden. Wo steht Ihre Marke in der Wahrnehmung der Kunden und vielleicht sollten Sie im Sinne eines Markenfrühjahrsputz einmal Ihre Marke überdenken, auf den Prüfstand stellen und gegebenenfalls neu ausrichten.