Letzten Dienstag schrieb ich an dieser Stelle über das neue Linz-Logo mit dem flachgelegten und damit eher schwer lesbaren „i“. Letzten Dienstag durfte ich auch in Linz einen Vortrag vor erfahrenen Touristenexpertinnen und –experten halten. Dabei war natürlich auch die Stadt Linz Thema.
Die Vielfalt einer Stadt
Natürlich ist es nicht einfach eine Stadt wie Linz zu positionieren, da diese viele verschiedene Aufgaben erfüllen muss. So ist man Wirtschaftsstadt, Handelsstadt, Industriestadt, Wohnstadt, Kulturstadt, Bildungsstadt, Tourismusstadt und vieles mehr. Gleichzeitig hat man auch noch verschiedene Absender in verschiedenen Bereichen.
Trotzdem sollte speziell der Tourismus dabei eine große Rolle spielen: Einerseits, weil er im Gegensatz zu vielen anderen Aufgabenbereichen ein größeres nationales und internationales Zielgebiet hat, anderseits, weil er auch die Vielfalt der Stadt mit als Thema haben muss.
Vielfalt versus Fokussierung
Nur genau diese notwendige Vielfalt macht gleichzeitig das Thema Positionierung so schwer. Denn Positionierung bedeutet Fokussierung. Je besser und ausgeprägter man eine Marke auf den Punkt oder das Wort bringen kann, desto stärker wird diese in der Regel wahrgenommen. So sind viele der stärksten Marken der Welt rund um ein Wort aufgeladen. Man denkt Elektroauto. Man denkt Tesla. Man denkt Pop-Art. Man denkt Andy Warhol. Man denkt global Casino. Man denkt Las Vegas.
Gleichzeitig sollte die verbale Fokussierung und Positionierung auch ein Bild werfen. Wo könnte hier Linz ansetzen? Oder besser gefragt: Was wird bereits in den Köpfen mit Linz verbunden? Dazu sollte man einen Blick in die Medien werfen:
„Ein letztes Mal den Höhenrausch genießen: „Wie im Paradies“ über den Linzer Dächern“
„Höhenrausch endet: Auf zur letzten Turmbesteigung!“
„Letzter „Höhenrausch“ in Linz: Zum Paradies? Immer die Stufen entlang!“
Den Höhenrausch strategisch und operativ denken
Der Höhenrausch entstand im Jahr 2009, also in dem Jahr als Linz Kulturhauptstadt war, als Kunst- und Kulturprojekt. Nur wahrscheinlich könnte man den Höhenrausch strategischer denken, etwa im Sinne, dass man Linz wirklich von oben entdecken kann. Dazu könnte oder sollte man drei Punkte beachten.
(1) Man sollte diese Idee vor allem in der PR so einführen, dass diese einmal zur Positionierung der Stadt Linz werden kann, wie etwa: „Linz wird zur Höhenrausch-Stadt.“
(2) Im nächsten Schritt sollte man dies wirklich zur Positionierung der Stadt Linz, also auch zum Slogan machen, wie etwa: „Linz: Die Höhenrausch-Stadt“ oder „Linz: Die Stadt im Höhenrausch“.
(3) Man sollte sich von Anfang an einen Stufenplan überlegen, wie man diesen Höhenrausch einmal einführt und dann Schritt für Schritt erweitert und ausbaut. Dabei sollte man diesen auch so gestalten, dass man die oben erwähnte Vielfalt der Stadt Linz mitpräsentiert. Gleichzeitig hätte man so auch immer wieder PR-Potenzial, um die Stadt Linz und deren einzigartigen Höhenrausch zu befeuern. So gesehen könnte konsequent gedacht und umgesetzt aus dem Kultur- und Kunstprojekt Höhenrausch eine starke und mächtige Positionierung für die Stadt Linz werden.