Das neue Managementwort des Jahres heißt mit Sicherheit Haltung. Anscheinend kommt keine Marke an diesem Konzept vorbei. Überraschend dabei ist, wie einfach es ist heute Haltung zu zeigen. Man muss nur einen Spot drehen, der ein gesellschaftliches Problem aufzeigt, um dann die eigene Marke als eine Art Lösung darzustellen.
Die Marketing-Haltung von Coca-Cola
Nichts anderes macht aktuell die R+V Versicherung. Nichts anderes machte gerade jetzt auch Coca-Cola. So zeigt der 60-Sekunden-Spot dieser Marke auf witzige und vor allem auch übertriebene Art und Weise die Probleme im Miteinander von Menschen in einer Großstadt. Es ist alles laut, hektisch, und gestresst, bis die Schauspielerin Natasha Lyonne auftaucht und mehr Vernunft und mehr Miteinander statt Gegeneinander einmahnt. Dann folgt der Kampagnen-Slogan „Offen für Alles, was uns zusammenbringt“ und natürlich die Marke Coca-Cola, wobei das Wortspiel mit „open/offen“ im Englischen besser als im Deutschen funktioniert.
Der Spot mag im Zeitgeist liegen, der Spot mag gefallen, aber im Endeffekt dürfte auch für Coca-Cola Haltung mehr Marketing- als Unternehmensthema sein. Genau hier bleibt – wie auch bei anderen Haltungs-Kampagnen – ein Art „fahler Nachgeschmack“, dass anscheinend für Haltung immer noch ein wenig Haltungs-Werbung genügt. (Oder welchen echten Beitrag leistet der Coca-Cola Konzern für eine bessere Welt?)
Die große Chance für Pepsi-Cola
Genau in dieser Situation könnte Pepsi-Cola als Herausforderer wirklich Haltung zeigen, die mehr als nur „Marketing“ ist. So könnte man auf der einen Seite den Slogan „The choice of a new generation“ wieder aus dem hauseigenen Markenarchiv holen, um diesen aber dann mit echtem Leben zu füllen.
Dazu müsste man den Mut haben, dass man in Zukunft komplett auf Zucker in den eigenen Colas verzichtet. Damit würde man a) wirklich Haltung zeigen, b) ein echtes gesellschaftliches Problem angehen, c) den Slogan „The choice of a new generation“ mit Sinn aufladen und d) enormen Druck auf Coca-Cola ausüben. Und genau das zeichnet die Strategie eines Herausforderers aus. So gesehen könnte Haltung für Pepsi-Cola eine echte strategische Alternative mit nachhaltiger Haltung sein.
Erschien im Original auf Horizont.net
Aber würde Pepsi nicht dann Gefahr laufen sich selbst – wie so oft von Ihnen propagiert- überflüssig zu machen?
Cola -> Light Cola -> Sprudel-Wasser -> stilles Wasser -> Leitungswasser.
Ich habe einige Zeit ausschließlich am Wochenende Pepsi Max getrunken (oder das Cola-Light Getränk, welches gerade im Angebot war). Innerhalb der Woche stilles Wasser, nun trinke ich nur noch Leitungswasser.
Natürlich ist diese Strategie nicht ohne Risiko, aber sie wäre trotzdem eine große Chance für Pepsi-Cola. Die erwähnte Gefahr oben sehe ich nicht, da es dann ja keine gezuckerte Version mehr geben würde.
Liebe Grüße
Michael Brandtner
vielen Dank für die Richtigstellung, dann hatte ich das falsch verstanden bzw. ich bin ein Ausnahmefall ;).
Schöne Grüße
Vielen Dank, dann hatte ich das in einem vorherigen Blogpost, falsch verstanden. Dann bin ich wohl eine Ausnahme.
Schöne Grüße
Haben Sie natürlich nicht. Nur wenn es keine Pepsi-Cola mit Zucker mehr geben würde, dann wäre Pepsi Max auch keine verwässerte Variante mehr. So hat etwa Wrigley auch kein Zuckerproblem, weil man Schritt für Schritt Zucker durch Süßstoff ersetzt hat. Die haben das sehr geschickt gemacht.
Das größte Zuckerproblem hat Cola durch die Marke Coca-Cola, weil hier dieses „mit Zucker“ und „ohne Zucker“-Thema durch den Erfolg von Coke Light omnipräsent ist.
Super, vielen Dank. Jetzt habe ich es verstanden.
Schöne Grüße