Gerade in einem Wahlkampf kann ein Slogan bzw. Schlachtruf letztendlich über Erfolg oder auch Misserfolg entscheiden. Dazu sollten wir uns zwei aktuelle Slogans aus der Politik ansehen, nämlich „Keep America great“ von Donald Trump und „Saubere Politik. Saubere Umwelt“ von Werner Kogler bzw. von den Grünen.
Zum mentalen Kontext passen
So verschieden diese beiden Politiker sind, beide treffen so jeweils mit ihren Slogans perfekt die Stimmung in der Bevölkerung. Werfen wir dazu zuerst einen Blick in die USA. Nach acht Jahren Obama fühlten viele Amerikaner, dass Amerika in Summe an Kraft verloren hatte. Genau diese Stimmungslage traf Donald Trump perfekt mit seinem damaligen Slogan „Make America great again“. Amerika sollte so wieder an erster Stelle aller Überlegungen stehen. Mit der aktuell positiven Konjunktur und einer starken Anhängerschaft im Rücken macht es für Trump natürlich Sinn, diesen „Erfolgskurs“ fortzusetzen. Und nichts trifft dies besser als der Slogan „Keep America great“. Damit gelingt aus Markensicht Donald Trump die perfekte Fortsetzung seiner Wahlkampflinie. Das ist nicht einmal Barack Obama in dieser Qualität gelungen.
Jetzt nach Österreich! Wenn man sich die aktuelle politische Diskussion in Europa und vor allem in Österreich ansieht, dann fallen zwei Punkte auf: (1) Die EU-Wahl hat klar gezeigt, dass die Umweltproblematik generell und auch als Wahlkampfthema wichtiger wird. Das Flüchtlingsthema hat sich mehr und mehr verbraucht. (2) Die Diskussionen und Enthüllungen nach dem „Ibiza-Video“ vermitteln vielen den Eindruck, dass die Politik generell ein „unsauberes“ Geschäft ist, in dem es vielen anscheinend nur um die eigene Tasche geht. Genau in diese Stimmungslage passt natürlich perfekt ein Slogan wie „Saubere Politik. Saubere Umwelt.“ Zudem hat dieser Slogan auch die Qualität, dass er in Fernsehdiskussionen, am Stammtisch und vor allem auch in Internetdiskussionen perfekt funktionieren kann, weil man ihn mit vielen, vielen konkreten Beispielen aufladen kann.
Ein starkes visuelles Symbol
Was sich beide noch überlegen können und sollen, ist, dass man jeweils die starke verbale Idee noch zusätzlich visualisiert. Bei Donald Trump könnte es genügen, dass er selbst als amtierender Präsident der Vereinigten Staaten von Amerika zur visuellen Positionierung im Wahlkampf wird. Dabei hilft ihm sicher auch seine Frisur. Bei den Grünen wiederum sollte man sich eine visuelle Positionierung überlegen, die vor allem auch im Wahlkampf bei Auftritten perfekt funktioniert. Dies machten etwa die Brexit-Befürworter mit ihrem roten „Brexit Battle Bus“ perfekt. Dieser transportierte im wahrsten Sinne des Wortes die starke verbale Botschaft „Get back control“ von Auftritt zu Auftritt. Fazit: Eine starke verbale Positionierung ist das A und O zum Erfolg. Noch stärker wird diese aber, wenn sie auch perfekt visualisiert wird.